Ångström-Index:
Der Ångström-Index wurde 1942 in Schweden entwickelt und ist für skandinavische Verhältnisse ausgelegt. Er wurde zu Ehren des schwedischen Physikers und Astronemen Anders Angström (1814-1878) benannt. Eingangsdaten sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit, Messung um 13 Uhr (14 Uhr MESZ). Die Berechnung ist unkompliziert, neigt jedoch aufgrund der Vernachlässigung des Niederschlags zur Überschätzung. Nach dieser Gleichung wird der Index für den Folgetag berechnet. Anhand seines Wertes und einer Tabelle wird danach eine vierstufige Warnung ausgegeben. Insofern ist der Index (Wert) vom Bewertungssystem (Waldbrandstufe WBS) zu unterscheiden. Der gravierendste Nachteil bei der org. Formel ist jedoch, daß der Niederschlag keinerlei Berücksichtigung findet und es deshalb i.d.R. zu einer z.T. deutlichen Überinterpretation der Brandgefahr kommt.

I=((H[13])/20)+((27-T[13])/10)

I>4,0=1 sehr unwahrscheinlich
I>2,5/<4,0=2 unwahrscheinlich
I<2,5/>2,0=3 moderat
I<2,0=4 hoch

Je höher der Index, desto niedriger die Waldbrandstufe (WBS). Dabei ist 1 dann die niedrigste Waldbrandstufe und 4 die höchste.

mod. Ångström-Index:
Hier wurde von mir der Niederschlag der letzten 5+10+20 Tage berücksichtigt (Formel wie oben): 20-Tage Niederschlag in mm/40, 10-Tage Niederschlag in mm/20 + 5-Tage-Niederschlag in mm/10, sowie der Stundenmittelwind W/20 berücksichtigt. Der Index wurden hierbei nach den bei uns üblichen Warnstufen von 0-6 direkt verwendet, wobei 0 keine Gefahrenstufe bedeutet und 6 höchste Waldbrandgefahrenstufe. Im Gegensatz zum org. Angström-Index wurde die Formel so umgestellt, daß das Ergebnis direkt als Warnstufe verwendet werden kann.

I=(100-H[13])/17-(27-T[13])/8-((NS20/40)+(NS10/20)+(NS5/5))+W/10+X
dabei ist W=0 wenn (100-H[13])/20-(27-T[13])/10-((NS20/40)+(NS10/20)+(NS5/10)) = kleiner 3,0

Anwendungsbeispiel:
Je nach Klimazone, Bodenbeschaffenheit (Sandboden, Lehmboden oder Moorboden etc.), sowie nach der Baumkultur und Bepflanzung (trockene Kiefermonokultur oder intakter Mischwald etc.), läßt sich dieses Script auf einfachste Art an die jeweilige lokale Gegebenheit anpassen. Dazu muß ich lediglich die gesetzte Eingangröße von [X] setzen: <0= niedrigerer Gefahrenindex, >0 = höherer Gafahrenindex (+/-1,0). Somit ist die neue mod. Formel als individuelle Vegetationsbrandgefahr einsetzbar. Z.B. auch vor oder während der Getreideernte. Dieses sollte dann extra kenntlich gemacht werden (Gras- & Feldbrandgefahr GBS).

WBS = WaldBrandStufe (allgemein)
Besondere Berücksichtigung findet hier das Frühjahr (April, Mai, Juni), da die Belaubung der Wälder noch nicht, oder erst spärlich vorhanden ist. Dadurch trocknet hier der Boden fast so schnell aus, wie im offenen Gelände, allerdings mit wesentlich höherem Brandpotial. Erst mit vollständiger Belaubung (ab Juni) sinkt hier das Brandrisoko, auch weil ein intakter Wald das Wasser besser speichert, als z.B. offene landwirtschaftliche Flächen, die Sonne und Wind rel. schutzlos ausgeliefert sind. Deshalb ist in diesen Kernmonaten die WBS grundsätzlich höher zu bewerten, als in den Herbst- und Wintermonate.

Gefahrenoffset WBS
März: +0,7
April: +1,4
Mai: +2,3
Juni: +1,6
Juli: +0,8

GFBS = Gras- & FeldBrandStufe
Ähnliches gilt für Grasland und Getreidefelder, sowie für Straßenränder und Böschungen, allerdings mit anderen Werten. Altes vertrockenes Gras und Strauchwerk an Knicks, Straßen- und Bahnböschungen im frühen Frühjahr einerseits und Getreidefelder zur Erntezeit andereseits, stellen ein sehr unterschiedliches aber beträchtliches Brandpotiential dar.

Gefahrenoffset GFBS
März: +0,7
April: +1,2
Mai: 1,8
Juni: +2,5
Juli: +2,5
August: +1,5
September: 0,7

WBS/GFBS 0 = keine Brandgefahr
WBS/GFBS 1 = Brandgefahr: sehr gering
WBS/GFBS 2 = Brandgefahr: gering
WBS/GFBS 3 = Brandgefahr: moderat
WBS/GFBS 4 = Brandgefahr: hoch
WBS/GFBS 5 = Brandgefahr: sehr hoch
WBS/GFBS 6 = Brandgefahr: extrem hoch

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